Lagepläne des Wutai shan und Verzeichnisse seiner Bauanlagen in der Provinz Shanxi
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Ernst Boerschmann (1873–1949) ist als Pionier der Erforschung der chinesischen Architektur bekannt. Auf seinen Reisen durch China von 1906 bis 1909 fotografierte, skizzierte und bemaß er historische Denkmälern im ganzen Land und veröffentlichte seine Ergebnisse in einer Reihe von beindruckenden Bänden wie Die Baukunst und die religiöse Kultur der Chinesen (bestehend aus einem Band zur Insel Putuo, einem weiteren zu Denkmälern und Schreinen und dem ersten Teil einer systematischen Untersuchung von Stupas), zwei Bände über chinesische Architektur, ein weiterer zu Baukeramiken sowie eine hervorragende Sammlung von Fotografien des alten China. In seiner Beschreibung der Tempel und Klöster des Wutai Shan in der Provinz Shanxi vertrat Boerschmann beispielhaft eine neue Forschungsmethode, die auf der Überzeugung basiert, dass die erwünschten Forschungsergebnisse erst durch die Kombination von Architektur und Kartographie zu erhalten sind. Er sammelte alle verfügbaren Informationen zu den Gebäuden (einschließlich seiner eigenen aus früheren Reisen), machte Gegenproben und erstellte zugleich topographische Karten, um ihren genauen Standpunkt anzugeben. Während „mapping monuments“ heute bereits ein etabliertes Verfahren ist, war Boerschmann wahrscheinlich der erste Gelehrte, der es systematischen anwendete. Der von Hartmut Walravens bearbeitete Band enthält Boerschmann Essay zu den Wutai-Denkmälern inklusive einer aktualisierten Bibliographie sowie Albert Grünwedels (1856–1935) Übersetzung einer tibetischen Beschreibung des Wutai Shan von lCan-skya Khutukhtu Rol-pa’i rdo-rje (mit Index). Die von Boerschmann erstellen topographischen Karten werden auf CD beigegeben.