Management Approach in der F&E-Finanzberichterstattung
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Die Behandlung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der externen Finanzberichterstattung ist ein seit jeher äußerst kontrovers diskutiertes Thema im Standardsetting. Während in der deutschen HGB-Rechnungslegung das Aktivierungsverbot von Forschungs- und Entwicklungsausgaben gem. § 248 Abs. 2 HGB a. F. erst 2009 mit Inkrafttreten des BilMoG in ein Aktivierungswahlrecht für Entwicklungsausgaben umgewandelt wurde, besteht unter International Financial Reporting Standards (IFRS) gem. IAS 38 unter bestimmten Bedingungen die Pflicht, Entwicklungsausgaben zu aktivieren. Dabei muss die Aktivierung von Entwicklungsausgaben gem. dem Konzept des sog. Management Approach mit den internen Einschätzungen des Managements und den damit verbundenen Controllingprozessen und -instrumenten belegt werden. Obwohl die Umsetzung des Management Approach gerade im Kontext der Bilanzierung und Bewertung von Entwicklungsausgaben nicht trivial ist, wird sie jedoch im Standard nicht spezifiziert - dies bleibt vielmehr der Bilanzierungspraxis vorbehalten. Auch in der Literatur liegt bisher weder eine umfassende theoretische Analyse noch eine strukturierte empirische Bestandsaufnahme der der F& E-Finanzberichterstattung zugrunde liegenden Controllingprozesse und -instrumente vor. An der Nahtstelle der Zusammenarbeit von F& E-Finanzberichterstattung und F& E-Controlling setzt diese Untersuchung an. Das Buch gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Zunächst werden die Vorschriften von IAS 38 und IAS 36 sowie das F& E-Controlling dargestellt und der Management Approach konzeptionell gewürdigt. Kernpunkt der theoretischen Analyse ist die Aufstellung eines normativen Konzepts, das im Rahmen der relevanten Vorschriften die Instrumente des F& E-Controllings aufzeigt, die für eine IFRS-konforme Bilanzierung und Bewertung von Entwicklungsausgaben herangezogen werden können. Grundlage der anschließenden empirischen Analyse bildet eine Expertenbefragung in nach IFRS bilanzierenden, F& E-intensiven Großunternehmen in Deutschland sowie von ausgewählten Wirtschaftsprüfern. Einen Schwerpunkt der empirischen Erkenntnisse stellt die Aufstellung von sog. Aktivierungsmodellen für unterschiedliche Branchen und ihre vergleichende Gegenüberstellung dar. Die Spiegelung der erhobenen empirischen Erkenntnisse mit dem normativen Konzept einschließlich der Ableitung von Hinweisen sowohl für die praktische Umsetzung als auch für die Abschlussprüfung ist ein weiteres zentrales Ergebnis der empirischen Analyse.