Mittelalterliche Weihrauchfässer von 800 bis 1500
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Weihrauch ist ein uraltes Zeichen für das Aufsteigen von Gebeten zum Himmel. Sein charakteristischer Geruch definiert auf der ganzen Welt Räume, in denen Gottesdienst und Kulthandlungen stattfinden, sei es in Höhlen, Tempeln, Kirchen oder unter freiem Himmel. Der dichte weiße Rauch symbolisiert zugleich Gebet und Opfer. Geräte zum Verbrennen von Weihrauch gehören seit frühester Zeit weltweit zur sinnlichen Erfahrung von Kulthandlungen. Die größte bisher katalogisierte Gruppe von 'Bronzegeräten des Mittelalters' stellt der nun vorgelegte Band mit 923 Weihrauchfässer vor. Sie bezeugen eine im ganzen christlichen Abendland verbreitete Kultpraxis, illustrieren die Produktivität früher Zentren des Metallgewerbes und bilden zugleich ein uraltes Netz von europäischen Handelswegen ab, auf denen sie an ihre Bestimmungsorte in Kirchen und Kirchenschätzen zwischen Skandinavien und Italien kamen.