Geschichte der St.-Nikolaus-Kirche von Heuthen
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Aus dem Vorwort Die St.-Nikolaus-Kirche in Heuthen gehört zu den schönsten barocken Dorfkirchen des Eichsfeldes. Schon beim Betreten des Gotteshauses wird der Besucher gefangen genommen von der Pracht und Harmonie. Das Zusammenspiel von Hoch- und Nebenaltären, der Stuckatur und den Fresken laden zum Verweilen und Gebet ein. Die heute zu bewundernde Kirche ist das Ergebnis der Anstrengungen der gesamten Pfarrgemeinde in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Eigene Mittel der Pfarrei, Spenden sowie unentgeltliche Arbeiten in der damals gering bemessenen freien Zeit und an Sonn- und Feiertagen ließen schließlich die Kirche entstehen, die wir heute bestaunen dürfen. Die Gemeinde ging beim Bau der Kirche bis an die Grenze der Belastbarkeit und vielleicht auch darüber hinaus. Für ein Dorf mit nur etwas mehr als 500 Einwohnern erforderte der Bau der Kirche eine enorme Kraftanstrengung. Es dauerte etwa 30 Jahre, bis die fast vollständig bis heute erhaltene Innenausstattung das Gotteshaus schmückte. Der spätere Pfarrer Josef Vogt kommentierte 1924 den Kirchenneubau mit den Worten: „Nichts beweist die Zähigkeit dieser Höhenleute mehr als der Kirchenbau 1745-1749. Es waren Heuthener, die die prächtige Kommunionbank und die kunstvollen Gestühlwangen schnitzten. Dort sind Persönlichkeitswerte verewigt. [. Die Kirche] ist und bleibt der Mittelpunkt des Dorfes. Schwere Zeiten sind wieder über das Land hereingebrochen. Auf der Höhe müssen wieder die Zähne aufeinander gebissen werden." Aus diesen Worten klingt der ganze Stolz, diese reizvolle Kirche unter Aufbietung aller Kräfte errichtet zu haben. Die von Pfarrer Vogt angesprochenen ‚schweren Zeiten', die nachfolgende NS-Zeit, die deutsche Teilung und die Zeit nach 1989, werden bewusst in dieser Broschüre ausgeklammert. Mögen nachfolgende Autoren ein objektives Bild über die St.-Nikolaus-Kirche vor diesem Hintergrund abgeben. Diese Schrift ist allen Dorfbewohnern gewidmet, die durch ihre Arbeit, Entbehrungen und ungezählte Spenden die neue St.-Nikolaus-Kirche haben entstehen lassen. Stellvertretend sei mein direkter Vorfahre, der Eisenschmied Nikolaus Kruse, genannt. Er ließ die Kommunionbank auf seine Kosten fertigen, schmiedete das Eisenwerk dazu und brach am Johannesberg die Steine für die neue Kirche. 08.09.2013 Dr. Alfons Grunenberg am Tag des Offenen Denkmal