Die Aufdeckung von Fraud in der Verantwortung des Abschlussprüfers
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Die Aufdeckung von Fraud stellt den Abschlussprüfer bekanntermassen aus vielerlei Gründen vor eine grosse Herausforderung. Insbesondere durch die publik gewordenen Bilanzskandale der vergangenen Dekade ist die Aufdeckung doloser Handlungen wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und nicht selten wurde der Abschlussprüfer für die Nicht-Aufdeckung begangener Verstösse verantwortlich gemacht. Das Werk befasst sich mit der Verantwortung des Abschlussprüfers zur Aufdeckung von Fraud und zeigt auf, welcher Mehrwert durch eine interdisziplinäre Betrachtungsweise dieses Problemkomplexes im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen generiert werden kann. Das verfolgte Ziel liegt somit darin, dem Abschlussprüfer Möglichkeiten zur effektiveren Aufdeckung fraudulenter Handlungen aufzuzeigen und auf diesem Wege die diesbezügliche Handlungsfähigkeit des Berufsstands der Wirtschaftsprüfer zu verbessern. Dabei wird auf einen interdisziplinären Analyseansatz zurückgegriffen, der vornehmlich die Person des (potenziellen) Täters fokussiert. Hierzu wurden zunächst anhand einer literaturbasierten Auswertung täterspezifische Risikofaktoren (sog. Red Flags) eruiert und deren praktische Validität im Rahmen von Experteninterviews empirisch bestätigt. Daran anschliessend wurden Möglichkeiten zur Integration täterspezifischer Erkenntnisse in den Jahresabschlussprüfungsprozess aufgezeigt, die schlussendlich in konkreten Handlungsempfehlungen in Bezug auf eine Modifikation der berufsständischen Normen und Instrumente des Abschlussprüfers zur Aufdeckung von Fraud münden. Auf diesem Wege konnte ein zielführendes täterspezifisches Rahmenkonzept zur effektiveren Aufdeckung von Fraud entwickelt werden, anhand dessen künftig Täter einer fraudulenten Handlung frühzeitig enttarnt und somit drohende Schäden rechtzeitig abgewendet werden können. Es konnte folglich gezeigt werden, dass eine verstärkt interdisziplinäre Prüfungsausrichtung einen zusätzlichen Nutzen für die Jahresabschlussprüfung generieren kann und somit auch in Zukunft das Objekt weiterer Forschungstätigkeit darstellen sollte.