Strategische Finanzberichterstattung durch Pro forma-Kennzahlen und Finanzgrafiken
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Wer von Bilanzpolitik spricht, der versteht darunter in der Regel die Ausnutzung von Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweiswahlrechten durch das Unternehmen mit dem Ziel, dessen wirtschaftliche Lage interessenpolitisch zu gestalten. Typischerweise wird das Unternehmen dabei versuchen, eine besonders „gute“ Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu zeigen oder sich „arm zu rechnen“, seine wahren Schätze also zu verbergen. Weniger bekannt - bzw. nicht zuvorderst als Mittel der Bilanzpolitik verstanden - sind zwei weitere Möglichkeiten, das Urteil des Bilanzlesers über ein Unternehmen zu beeinflussen: Die Verwendung von Grafiken zur Veranschaulichung finanzieller Informationen und der Ausweis so genannter Pro Forma-Kennzahlen, d. h. aus dem Rechnungswesen abgeleiteter Ergebniskennzahlen. Obwohl - oder gerade weil? - Unternehmen beide Instrumente in ihren Geschäftsberichten und Jahresabschlüssen mittlerweile aber ganz selbstverständlich nutzen, sind ggf. dem einen oder anderen Bilanzleser die damit verbundenen Manipulationsmöglichkeiten nicht bewusst. Vor diesem Hintergrund verfolgt diese Handlungshilfe zwei Ziele: Den Bilanzleser für solche Beeinflussungen zu sensibilisieren und ihn außerdem auf Augenhöhe mit dem Unternehmen zu bringen, was die Spielarten und Einsatzfelder von Finanzgrafiken und Pro Forma-Kennzahlen angeht. Letztlich soll er damit befähigt werden, eventuelle Manipulationsversuche aufzudecken, rückgängig zu machen und so ein unverfälschtes Bild von der wirtschaftlichen Lage zu gewinnen.