Historismus im Bistum Osnabrück
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Architektur und bildende Kunst des späten Historismus im Bistum Osnabrück, also etwas aus der Zeit zwischen 1870 und 1920, stehen auch heute noch überall sichtbar vor Augen. Doch sie sind längst aus dem Zentrum des Interesses verschwunden. Von daher liegt es nahe, die nicht unbedeutenden Schätze dieser Epoche zu würdigen und für ein neues Verständnis aufzuschließen. Der Band - entstanden aus einem Projekt am Kunsthistorischen Institut der Universität Osnabrück - stellt sich dieser Aufgabe. Er präsentiert Schlüsselwerke aus Baukunst, Skulptur und Malerei des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts im Bistum Osnabrück und rekonstruiert so ein Stück historischer Realität, die mehr und mehr verloren zu gehen droht. Für die Rekonstruktion diente nicht zuletzt bis heute teilweise unbekanntes Archivmaterial. Auf diese Weise konnten Planungs- und Entwurfsprozesse nachvollziehbar gemacht werden; die hinter solchen Prozessen stehenden Personen mit ihren individuellen Interessen und Vorstellungen traten heraus. Sie dokumentieren das Ringen um eine Selbstdarstellung der Kirche und ihrer Mitglieder, die zugleich politische Positionierung bedeutete. Wenn auf dem Gebiet historischer Kunst in Deutschland Osnabrück bislang ein blinder Fleck war, so gehört dies jetzt der Vergangenheit an.