Struktur und Wandel von Stoffstromsystemen
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Ökonomische Prozesse in modernen Marktwirtschaften sind nach wie vor stark von ihrer stofflich-materiellen Basis abhängig. Gleichzeitig gehen aber mit den vorherrschenden Stoffnutzungsmustern negative Umweltwirkungen einher, die ihren Ausdruck in Rohstoffknappheiten und umweltschädlichen Emissionen finden. Um die Potentiale einer umweltverträglicheren Gestaltung von Stoffnutzungsmustern einschätzen zu können, ist es in diesem Zusammenhang erforderlich, die Ursachen dieser Probleme genauer zu verstehen. Die neuere Stoffstromforschung regt deshalb an, den Einfluss des Akteurshandelns auf Interaktions-, Produktions- und nnovationsprozesse und deren jeweilige stoffliche Implikationen genauer zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit knüpft an diese Diskussion an, indem die Bestimmungsgründe, die Wirkungen und die Beeinflussungsmöglichkeiten stoffbezogener Akteursentscheidungen analysiert werden. In der Arbeit kommt hierzu auch ein neuartiges akteursbasiertes Simulationsmodell zum Einsatz, das es erlaubt, stoffstromrelevante Akteursentscheidungen abzubilden und Steuerungsmaßnahmen zu bewerten. Exemplarisches Anwendungsfeld ist der Stoffstrom PKW, wobei der Schwerpunkt auf der Verwertung und Entsorgung der darin enthaltenen Kunststoffe liegt. Dies ist besonders deshalb von Interesse, weil das Konsumgut PKW einerseits eine große volkswirtschaftliche Bedeutung aufweist. Andererseits ist der Lebenszyklus eines PKW aber mit Umweltbelastungen verbunden, die nicht zuletzt durch die dezentralen Entscheidungen von Akteuren entlang von Stoffstromketten beeinflusst werden.