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Das Ziborium der Abteikirche Maria Laach, erbaut zwischen 1260 und 1270, zählt zu den eigenwilligsten Kleinarchitekturen der deutschen Romanik. Seit 1947 als Altarziborium im Ostchor aufgestellt, wurde es seiner ursprünglichen Zwerggalerie beraubt und war einst Teil der Grabanlage des Pfalzgrafen Heinrich II. Dieses Grabmonument wurde 1695 in den Ostchor transloziert, nachdem es ursprünglich im Mitteljoch der Kirche über der 1988 entdeckten Begräbnisstätte des Stifters stand. Der Baldachin hatte die Funktion, das herrschaftliche Grab zu nobilitieren und gleichzeitig auf die zeitgenössischen Nöte in geistlichen und weltlichen Belangen hinzuweisen. Dies wird besonders durch die schräg gestellten Säulen deutlich, die als bewusste Störung im romanischen Zeichensystem interpretiert werden können. Als Zitat des Heiligen Grabes in Jerusalem verweist das Ziborium auf den Verlust des Christusgrabes für die Christenheit im Jahr 1244. Die stilisierte kaiserliche Bügelkrone über den verkippten Säulen spielt auf die misslichen Zustände im Reich während des Interregnums nach 1250 an. Die Studie, basierend auf einer genauen Bauaufnahme und Bauforschung vor Ort, klärt die Details von Form, Konstruktion, Funktion und Bedeutung des Bauwerks und ordnet sie in den größeren architektonischen und zeichenhaften Kontext der Abteikirche ein.
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Das Ziborium der Abteikirche Maria Laach, Jan Pieper
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- 2016
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