Das Paradies auf Erden
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Eine Leseprobe finden Sie unter „http://verlag. sandstein. de/reader/98-252_ParadiesAufErden“ Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts wird die Natur zur Landschaft. Die natürliche Umwelt ist erstmals in Bildern denk- und darstellbar – und gilt dabei zunehmend als schön und wertvoll. Die Entstehung der Landschaftsmalerei verdankt sich großen Umwälzungen in der Geistes- und Kunstgeschichte und hat ihren Dreh- und Angelpunkt in Flandern. Der überaus reiche Bestand flämischer Gemälde in Dresden erlaubt es, die Herausbildung des neuen Genres in allen seinen Entwicklungsschritten bis zu den Höhepunkten barocker Landschaftsmalerei facettenreich darzustellen. Es ist das Zeitalter der großen Entdeckungen und kartografischen Vermessung der Welt, wie auch der Erschließung von Handelswegen, die den flämischen Regionen Wohlstand bescheren. Die Natur wird mit dem Blick des naturkundlich-distanzierten Entdeckers und des staunenden Gläubigen betrachtet. Die Sehnsucht nach dem Paradies als Ort des Einklangs des Menschen mit der Schöpfung kommt in der neu entstehenden Bildform dabei genauso zum Ausdruck wie seelische Abgründe, die dem Einzelnen auf seinem Lebensweg drohen. Die Basis der flämischen Landschaftsdarstellungen bildeten detaillierte Studien nach der Natur, welche die Maler jedoch in ihren Werkstätten zu kunstvollen Panoramen zusammenfügten. Auf diese Weise schufen die flämischen Maler des 16. und 17. Jahrhunderts irdische Paradiese: in ihren Köpfen – und im Gemälde.