Der gute und der gläubige Gitano
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Mit besonderer Wucht transformieren evangelikale Bewegungen randständige indigene Gesellschaften auch in Europa. Ausgezogen, um Selbstverständnis und Widerständigkeit der Gitano-Bevölkerung im großstädtischen Viertel „La Mina“ in Spanien zu erkunden, gerät der Forscher zwischen die Fronten einer tief gespaltenen Community, in der traditionelle Roma-Kultur und pentekostaler „Culto“ gegeneinander gewendet werden. Über die forschende Interaktion in beiden Lagern erlebt der Ethnologe aus der Innenperspektive, wie die sozialen Instanzen einer bislang säkularen Kultur ihre Kohäsionskraft verlieren, im Culto jedoch in religiösem Kontext neue Attraktivität erlangen. Der Preis ist die Unterwerfung unter eine individualistische und leistungsorientierte Doktrin, die sich schließlich als ein Modernisierungsprogramm mit neoliberalen Zügen herausstellt.