Die Weisheit hat ihr Haus gebaut
Authors
More about the book
Um das im Jenseits, das heißt im Unbewussten, bereits gebaute Haus der Weisheit im einzelnen Menschen wirklich werden zu lassen, braucht es den Menschen als Ganzes, mit allen vier psychischen Bewusstseinsfunktionen. Diese Begegnung mit der Ganzheit, das heißt dem Göttlichen, ist ein erschütterndes Ereignis, das beide Seiten – die menschliche und die göttliche – neu werden lässt. Darauf will auch das Titelbild hinweisen. Es stammt vom sizilianischen Maler, Antonello da Messina (15. Jahrh.) und zeigt «l’Annunciata» (Maria der Verkündigung), den schicksalhaften Moment, in welchem Maria von Nazareth dem Engel Gabriel begegnet und sich ihrer Bestimmung bewusst wird. Der Engel ist nicht dargestellt, nur sie, die Frau und ihre Erschütterung in der Begegnung mit dem Göttlichen. Um diese Begegnung und mögliche Vereinigung der Gegensätze zwischen göttlich und menschlich, weiblich und männlich, dämonisch und erlösend, kreisen die hier publizierten Beiträge von Marie-Louise von Franz, Rivkah Schärf Kluger, Gotthilf Isler und Laurel Howe. Letztlich geht es dabei um ein neues Gottesbild, in welchem das Weibliche – oder eben „Frau Weisheit“ – mit dem Männlichen vereint ist. Diese Entwicklung bahnt sich im kollektiven Unbewussten seit Jahrhunderten an und möchte heute verwirklicht werden. Der vorliegende Band enthält einen Originalbeitrag von Marie-Louise von Franz sowie weitere Beiträge zur Psychologie von C. G. Jung. Dabei richtet sich der Blick besonders auf Aspekte des Weiblichen und deren psychologische Deutung. Inhalt: Regine Schweizer-Vüllers, Vorwort Rivkah Schärf Kluger, Die Königin von Saba – Geschichte, Texte, Legenden Laurel Howe, Maria Magdalena – die weibliche Seite im archetypischen Geschehen von Tod und Auferstehung Marie-Louise von Franz, Rumpelstilzchen Gotthilf Isler, «Die verwünschte Prinzessin» – Zur Erlösung des Weiblichen