Adieu les belles choses
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Herbert Asmodi nennt seinen Roman „Erinnerung“. Denn sein Held Max Bartolyn, der aus der Art geschlagene, fröhlich auf Abwegen wandelnde Sproß einer bayerischen Bankiersfamilie, ist nicht nur ein mit allen Wassern gewaschener Lebenskünstler, sondern auf seine Weise auch das, was einmal Dandy hieß. Im mörderischen Mähschnitt der Weltkriege und der industriellen Explosion ist dieser Typus des extravaganten, hochmütig nur seinem eigenen Gesetz verpflichteten Homme fatal ausgestorben. Asmodi läßt ihn mit spürbarer Sympathie noch einmal auferstehen, inmitten der restaurierten bürgerlichen Business- und Moralnormen der neudeutschen Wohlstandsgesellschaft. Das anrüchige Weltkind Max, der heiter-skrupellose Außenseiter, kämpft als ein letzter Ritter des Luxuriösen, sofern dies etwas zu tun hat mit dem versunkenen Wort Lebensart, um sein Überleben in einer kritischen Situation, die nicht zuletzt durch die Liebe für ihn zur Stunde der Wahrheit wird. Dies ist souverän erzählt, im kosmopolitischen Gestus und mit unzeitgemäßer Désinvolture: eine ironisch umflorte komische Nänie auf ein unangepasstes Leben und die Kultur des scheinbar Nutzlosen und seiner verrauschten Feste.