Akte 13/8/61 - Günter Jacobsen
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Ostberlin im Sommer 1960: Günter Jacobsen, gerade 17 Jahre alt, wird vom Vater, einem überzeugtem SED-Mitglied, wegen politischer Differenzen aus der elterlichen Wohnung geworfen. Von nun an wohnt er bei seiner Tante in Westberlin. 1961 erlebt er die Trennung Berlins und auch die Trennung der Eltern. Seine politische Überzeugung veranlaßt ihn zum Handeln. Zusammen mit vier anderen jungen Männern gräbt er einen Tunnel unter dem S-Bahnhof Wollankstraße hindurch in den Ostteil der Stadt und verhilft 50 Menschen zur Flucht nach Westberlin. Im Dezember 1961 wird Jacobsen aus der S-Bahn heraus verhaftet, in das Stasigebäude Normannenstraße gebracht und bekennt sich - nach endlosen Verhören - 'schuldig'. 1962 kommt es zum Prozeß wegen Tunnelbau und Menschenschmuggel. Das Urteil lautet 8 Jahre Haft, allerdings wird Jacobsen dann vorzeitig in den Westen abgeschoben. Nach der Wende liest Jacobsen seine Stasi-Akte und erfährt, daß man ihn 1961 hätte freigelassen, wenn Vater oder Bruder bereit gewesen wären, ihn wieder in die Familie aufzunehmen. Das Buch beschreibt ein Leben im Berlin des Kalten Krieges, der auch in vielen Familien geführt wurde.