Der Farmer
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Zwanzig Jahre lang hat Juan Manuel de Rosas das Schicksal Argentiniens bestimmt. Jetzt, im englischen Exil, ist der einst mächtige politische Führer und Großgrundbesitzer einfacher Bauer. Nichts ist ihm geblieben von seinem Vermögen und seiner Macht. Er lebt zurückgezogen auf einem kleinen Bauerngut außerhalb von Southampton. Während sich früher an seinem Amtssitz im aufstrebenden Buenos Aires wohlhabende Großgrundbesitzer, Caudillos, französische und englische Diplomaten, deren Länder um die Vorherrschaft im Südatlantik buhlten, die Klinke in die Hand gaben, bevölkern nun irische und englische Landarbeiter, Hühner, Schweine und ein Pferd seinen Alltag. Rosas ist einsam, besiegt und verarmt. Und: Er hat nicht vergessen. Am 27. Dezember 1871 kauert er frierend an der Feuerstelle seines Bauernhauses und durchlebt einzig in Gesellschaft einer läufigen Hündin noch einmal voller Zorn und Verbitterung die Hochs und Tiefs seiner Gewaltherrschaft. Er rechnet nicht nur mit seinen politischen Widersachern und historischen Größen ab, er erinnert sich auch an die Kindheit in seiner Familie und an die Zeiten, als seine Tochter Manuelita noch bei ihm wohnte. In einer poetischen und präzisen Sprache zeigt uns der Autor den ehemaligen Caudillo als alten Mann, der gegen den Verlust seiner Ehre und seiner Jugend ankämpft, der sich gegen das Verlassen- und Vergessenwerden durch seine ehemaligen Mitstreiter aufbäumt. Indem er Rosas selber das Wort erteilt, wird die Tragik dieses politischen und menschlichen Scheiterns in einer Zeit, in der sozialistische Ideen Fuß zu fassen beginnen, auf dramatische Weise nachvollziehbar.