Mein Melaten
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Hermann Kinders illusionsloser, komischer Methusalem-Roman. „Altern ist nichts für Feiglinge“, meinte Mae West. Die hatte gut reden, sie war ja kein Mann. Denn Männer sind Feiglinge. Wenn ein Mann im Leben an den Punkt gelangt, wo er die Wahrheit sagen muss, heißt es: lügen, lügen, lügen. Unser Mann in „Mein Melaten“ steht an dem Punkt. Er wird älter und das mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Denn mit dem Alter nehmen die Probleme nicht - wie manche meinen möchten - ab, sondern - ganz im Gegenteil - zu. Von der Zunahme der Probleme im Alter handelt der Methusalem-Roman. Unser Methusalem arbeitet im Amt in Konstanz am Bodensee und steht vor der Frühpensionierung, das weiß er nur noch nicht. Seine Frau hat eine Lebensstelle in Köln. Ihre Kinder sind erwachsen: Jakob mit seinem Hund Fiffi hat eine Job-Odyssee in Sachen Software von Singen über Karlsruhe nach Aachen verschlagen; Tochter Juliane lebt, als verheiratete Frau Breitkötter, zwei Kinder, in Leverkusen und will von ihrem Vater nichts mehr wissen: „So ein danebenes Leben wie dieser Miesepeter will ich nicht führen!“ So pendelt unser Held zwischen Konstanz und Köln, vom Oberrhein zum Niederrhein, und hat zwischendurch viel Zeit, allein zu sein, fern zu sehen, Rotwein zu trinken, sich und die Welt zu beobachten und über das Leben zu räsonieren, ohne die drohende Verwahrlosung gleich als Glücksgefühl zu empfinden. „In der Summe bleibt man von innen besehen derselbe. Nur die anderen wurden immer älter.“ „War der Schlaf des Todes Bruder, so war das Frühstück der Hoffnung Halbschwester.“ „Für mich war meine Frau, die ihr Altern beklagte, immer die junge Frau geblieben. Andersherum war es wohl anders.“