Am Grenzübergang Sonnenallee
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Die Wende kam - und ich war mittendrin! Ich wohnte am Grenzübergang Sonnenallee. Ostberlin, versteht sich. Dann kam der 9.11.1989. Und der verrückteste Abend meines Lebens begann. . Ich schaue aus dem Fenster meiner 2-Raum-Wohnung im Heidekampweg 2 in Berlin-Baumschulenweg, und zwar direkt auf den Grenzübergang Sonnenallee. Es ist dunkel in meiner Straße, nur der Grenzübergang ist wie immer hell beleuchtet. Eine der Grenz-Laternen strahlt grell direkt in mein Wohnzimmer. Wie jeden Abend schließe ich soeben meine Vorhänge. Es ist 20.15 Uhr. Oder besser gesagt, ich will sie gerade zuziehen, da jedoch bemerke ich eigentümliches Treiben. Auf der Straße sehe ich einige Menschen unmittelbar am Grenzübergang stehen. Ich wundere mich darüber, da diese Gruppe aus immerhin 12 Personen besteht. Das ist ungewöhnlich, denn sonst sieht man dort höchstens 2 oder 3 Personen, die auf jemanden warten. Auf die Oma, um beim Tragen ihrer Taschen von den Westeinkäufen zu helfen, oder auf Verwandte, die aus dem Westen zu einem besonderen Anlass in den Osten reisen. Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sie so dicht vor dem Tor stehen, vielleicht nur 2 bis 3 Meter Abstand halten. Normaler Weise achten die Grenzer darauf, dass keiner so dicht davor steht, und schon gar nicht eine größere Gruppe. Jeanette Süß landet auf den Brettern, die die Welt bedeuten, neben Helga Hahnemann - bis dahin aber ist der Abend noch lang. Lesen Sie die wahre Geschichte einer Ostberlinerin und über die verrückteste Nacht ihres Lebens.