Die Tafel schreibt
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Die hier vorliegenden 91 Gedichte sind Ergebnis mehrmaliger Komprimierung und Überschreibung von rund 1.400 Gedichten, die Hansjörg Zauner im kreativen Reflex auf eine feinsinnige Interpretation seines Gedichts „die tafel schreibt“ durch Franz Josef Czernin verfasste. Wie jenes Gedicht sind diese allesamt streng in 16 Zeilen gehalten und auf mannigfaltige Art – lexikalisch oder rhythmisch-syntaktisch – untereinander verschränkt, freilich ohne jede Tendenz zur metaphorischen Sinnstiftung. Vielmehr sind Zauners Gedichte schillernd lapidare Wortkompositionen, die aus dem System herkömmlicher Begrifflichkeit abgelöst, aus der alltäglichen Sprachwelt gefallen zu sein scheinen. Wörter, die andernorts nicht in Berührung kommen, ballen sich hier zu absonderlichen Verbindungen zusammen, die erwartbaren Verhältnisse zwischen Mittel und Zweck, Ursache und Wirkung verkehren sich. Solcherart choreographiert Zauners Lyrik jene weltschöpferischen Bemühungen des Dichtens selbst, die sich zwischen Freiheitsdrang und dem Bewusstsein um deren Ausweglosigkeit (angesichts der endlosen Folge aufeinander übertragbarer Beziehungen) vollzieht.