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«Protocol, sagt mein Bruder. Bis wir durchs ganze Dorf sind, haben wir fünfundzwanzig Häuser gezählt, acht Heustalls, eine Autogarascha, eine Töffgarascha, den Bahnhof mit der Poscht, zwei Brunnen mit Jahreszahl, die Halla und die Buda vom Tat, eine Telefoncabina, den Kiosk der Mena und vier Abfallconteiners. Als wir angelangt sind am anderen Dorfrand, gehen wir nochmals durchs Dorf und zählen die Leute, die im Dorf wohnen. Nicht zählen dürfen wir die Marionna vom Dorfladen, die nicht im Dorf wohnt, und auch nicht den Tonimaissen, der am Bahnhofschalter steht, aber auch nicht im Dorf wohnt. Es hat einundvierzig oder zweiundvierzig Einwohner. Wir wissen nicht, ob der Tini Blutt ein Mensch ist oder zwei. Das müssen wir noch herausfinden.« In einem kleinen Ort, den Arno Camenisch nach dem Erfolg von Sez Ner beleuchtet, entfaltet sich eine Welt in einem engen Tal zwischen hohen Bergen. Der Schraubenladen, das Coiffeurgeschäft und der Bahnhof prägen das Leben der Dorfbewohner. Es geht um Züge, die stündlich das Tal hinabfahren, um Jasskanonen und Dorftrompeten, um skurrile Figuren und Erinnerungen an die Großeltern. Ein Kind beobachtet diese vertraute, zugleich seltsam schräge Welt der Erwachsenen mit einem direkten Blick, der Unbekümmertheit und Abgründe miteinander verbindet. Camenischs Sprache vereint Witz und Ernst, Zartheit und Handfestigkeit und schafft bleibende, berührende Bilder. Atmosphärisch dicht beschreibt er Verlust u
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Hinter dem Bahnhof, Arno Camenisch
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- 2013
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