Berthas Traum

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Die dokumentarische Erzählung schildert das Leben einer Frau, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in einer Heimsticker- und Taglöhnerfamilie im aufstrebenden Kurort Bad Ragaz aufwächst. Als Mädchen reicht sie im renommierten Nobelhotel Quellenhof für ein paar Batzen elektrisch gewärmte Badetücher. Zwischen Luxus und Langeweile träumt sie von einem besseren Leben, was sie dazu motiviert, Sprachen zu lernen und sich zur Gouvernante emporzuarbeiten. Ihr Leben verändert sich, als sie einen Mann aus einer verarmten Turiner Industriellenfamilie trifft, der sie nach Rom holt und heiratet. Ihre Wünsche scheinen sich zu erfüllen, doch der Kinderwunsch bleibt unerfüllt. Stattdessen ziehen sie einen Neffen auf, bis Luigi stirbt und Bertha allein für den Jungen sorgt. Giovanni, der widerwillig Priester wird, engagiert sich im Widerstand gegen den Faschismus und wird nach dem Krieg Dorfpfarrer. Er verliebt sich in die Adoptivtochter seiner Nachbarn, und aus dieser Beziehung entsteht eine Tochter. Bertha erkrankt an Parkinson, und Giovanni überzeugt seine Ziehmutter, ihre Wohnung in Rom zu verkaufen, um seiner Familie ein Zuhause zu bieten. Berthas Leben spiegelt die Herausforderungen und den Wandel der Frauen in dieser Zeit wider; trotz ihrer Bemühungen um Selbstbewusstsein und Wissen wird ihr Glück zunehmend zum Alptraum. Die Autorin Ursula Riederer, Journalistin und Buchautorin, lebt in Thusis.