Fast ein Leben
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»Meine Oma erzählt nichts. Früher, da habe ich sie nichts gefragt, und jetzt hat sie alles vergessen – ihre Kinder, ihre Heimat, ihren Mann. Natürlich kennt sie auch mich nicht mehr.« Susanne erlebt den zunehmenden geistigen Zerfall ihrer Großmutter und beginnt, sich zu erinnern – an ihre Kindheit, die Erzählungen der »Ome« und ihre Warnungen vor dem Nachtkrabb. Um dem Verschwinden der Vergangenheit zu begegnen, berichtet Susanne Stationen einer möglichen Lebensgeschichte: vom neunzehnjährigen Dienstmädchen Rosa und wie sie später, kurz vor dem »Dritten Reich«, ihren Mann Heinrich kennenlernt, wie sie ihn in den Krieg ziehen lassen muss und nach seiner Rückkehr keine Beziehung mehr zu ihm aufbauen kann. Petra Mader gelingt es, auf unmittelbar anrührende Weise das Lebensbild einer einfachen Frau zu zeichnen, die zutiefst von ihrer Herkunft und ihrer Familie geprägt ist. Sie erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, einer Ehefrau und Mutter, und wie sie in den Verlust der Selbstständigkeit durch die fortschreitende Demenz mündet. Es ist die Enkelin, die ihrer Oma wieder zu einem erinnerten Leben verhilft.