Ex motio

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Vor einigen Jahren wurde ich eingeladen, Schüler einer Förderschule im Flamencotanz zu unterrichten. Besonders beeindruckt hat mich ein 13-jähriger Junge mit Asperger Syndrom. In den folgenden Monaten recherchierte ich intensiv über diese Form des Autismus und traf einen erwachsenen Mann mit Asperger, der mir tiefere Einblicke in sein Denken und Empfinden gewährte. Ich erkannte, dass wir in unterschiedlichen Welten leben, bedingt durch die unterschiedliche Struktur unserer Gehirne. Es ist, als ob uns eine unsichtbare Glaswand trennt. Das Beste, was wir erreichen können, ist, uns dieser Wand zu nähern, um hinüberzuschauen und zu bewundern, was wir sehen. Ein spanisches Sprichwort besagt: „Verlange von der Ulme keine Birne, denn sie hat keine.“ Bei mir steht eine Goldulme, deren leuchtend goldgelbe Blätter mich erfreuen, während mein Nachbar sich über seine Birnen freut. Menschen mit Asperger Syndrom besitzen Stärken, von denen wir „neurologisch Typischen“ nur träumen können, und umgekehrt. Der erwähnte Mann möchte anonym bleiben, da er fürchtet, gesellschaftlich oder beruflich Nachteile zu erleiden, wenn sein Autismus bekannt wird. Dennoch trägt er mit seinem Wissen zur Weiterentwicklung einer Branche bei, von der wir alle profitieren. Stellen Sie sich vor, die Verhältnisse wären umgekehrt und Sie kämen, wie Sie sind, auf der anderen Seite der Glaswand zur Welt.