Schwarze Orphea
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Die Anthologie „Schwarze Orphea“ führt lyrische Texte zusammen, die sich an LeserInnen richten, die sich von der Nennung der Farbe „schwarz“ nicht Scheuklappen des Denkens anlegen lassen: Weil „schwarz“ nicht als Gegensatz zu „weiß“ verstanden wird. Dies ist eine Anthologie, in der Frauen die zentrale Rolle zukommt: Sie warten nicht im stillen Schatten auf Erlösung, die vielleicht von einem Mann kommen kann. Diese lyrischen Texte wollen eine Neuerstellung der Welt. Die Schwarze Orphea spricht von einem hungrigen chinesischen Kind im gleichen Atemzug wie von den Frauen, die das Niger Delta von einem Fluch verursacht durch das Öl erlösen wollen. Der Schrei gegen die Ungerechtigkeit im Niger Delta geschieht nicht im Namen des Flusses, sondern wegen dem, was Profitgier aus ihm gemacht hat, ein Symbol des Todes. Die Fische sind vergiftet, das ökologische System zerstört. Wer solchen Realitäten gegenübersteht, hat die Verpflichtung und die Notwendigkeit kreativ zu sein. Und Flüsse umgeben Frauen überall, auf allen Erdteilen, physische und psychische. Man mag die Schwärze Bewusstsein nennen, doch Farbe ist nicht das Wichtigste für die „Schwarze Orphea“. Es ist die Poesie, die auf dem höchsten Stand der Worte gesprochen wird, um zu heilen und neues zu schaffen.