La fàbrica
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Miquel Martí i Pol ist auch nach seinem Tod der populärste und meistgelesenste Dichter Kataloniens geblieben. Aus einfachen Verhältnissen stammend begann er bereits im Alter von 14 Jahren in einer Textilfabrik zu arbeiten. 1973 musste er seine Arbeit aufgrund seiner Erkrankung an Multipler Sklerose aufgeben, an der er 2003 schließlich verstarb. Miquel Martí i Pol Werke wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt und gehören in Katalonien bis heute zur Schullektüre. 1999 war er für den Literaturnobelpreis nominiert. Eine innige Freundschaft verband ihn mit dem hierzulande weit besser bekannten Fußballtrainer Josep „Pep“ Guardiola, dem er sogar sein „Buch der Einsamkeiten“ widmete. Guardiola war tief beeindruckt von seinen schlichten, zuversichtlichen und menschenfreundlichen Versen, die er nach dessen Tod mehrmals öffentlich rezitierte und auch seinen Spielern in der Kabine vorlas. „La Fàbrica“ sammelt Miquel Martí i Pol Gedichte, in deren Zentrum die Fabrik steht, der „große Bauch, der mittels winziger Gezeiten funktioniert, völlig gleichgültig, formlos, pulsierend und schroff.“ Die Sorgen und Träume der Männer und Frauen, die hier tagtäglich schuften bekommen durch seine rhythmische Lyrik eine Stimme: Mal melancholisch, mal pragmatisch, mal anklagend. Dennoch verliert sie sich niemals in dramatischem Gejammer; die Atmosphäre der Fabrik wird für den Leser durch seine schnörkellosen Verse und seine scharfsinnigen Beobachtungen spürbar. Der Band liegt zum ersten Mal in deutscher Sprache vor. Der Übersetzer Johannes Hösle wurde 1929 in Erolzheim geboren und lebt heute in Regensburg. Er ist ehemaliger Leiter des Goethe-Instituts Mailand und emeritierter Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Regensburg.