Ein rabiater Liebhaber der Stille
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Was hätte aus ihm werden können? Literaturkritiker, Universitätsprofessor, gefeierter Autor? Der hochbegabte Eugen Gottlob Winkler (1912-1936), für Walter Jens „einer der kühnsten und begabtesten Schriftsteller unserer Zeit“, von Durs Grünbein zum poetischen „ Nachfahren Hölderlins“ ernannt, ist nichts davon geworden. Das Schicksal, der Zufall, die Zeitumstände waren gegen ihn. Er ließ sich nicht durch die Nationalsozialisten vereinnahmen, was ihm zum Verhängnis wurde. Das Unglück nahm in Tübingen, im Spätherbst 1933, seinen Lauf: Die Aussage eines Mädchens brachte Winkler in Untersuchungshaft und vor Gericht. Im Roman erfahren wir die Lebensgeschichte des jungen Schriftstellers ausgerechnet aus der Perspektive jener Person, die sein Unglück angestoßen hat. Die Erzählerin hat ihn zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht: Erinnerung und Phantasie vermischen sich.