Der Eisengel
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Budapest, Mitte der sechziger Jahre. Ein Schriftsteller stößt auf die seltsam anziehende Fotografie einer jungen Frau. Ihre zarte Schönheit verbirgt Entsetzliches: Piroska, die «Vampirin von Töröks zentmiklós», wurde zehn Jahre zuvor für den Mord an fünf Mädchen hingerichtet. Der bizarre Fall hatte zunächst hohe Wellen geschlagen, wurde aber überraschend schnell für erledigt erklärt. Gebannt geht der Erzähler der Sache nach: Er reist an den Ort des Geschehens, stöbert Zeugen auf, stößt auf widersprüchliche Aussagen. Fest steht nur, dass Piroska sich als Prostituierte bei den nahe stationierten, unantastbaren Sowjetsoldaten verdingt hat. Aber dann erfährt er von einem Militärgürtel, der bei den Leichen lag — und blickt in die dunkle Seele der Stadt, in ein Gestrüpp von Angst und Lüge, Schweigen und Schuld. Über mehrere Jahrzehnte arbeitete Szilárd Rubin an diesem posthum veröffentlichten Roman, der um ein bis heute in Ungarn nicht aufgeklärtes Verbrechen kreist. Ein Meisterstück zwischen Fiktion und Realität in der Art von Truman Capotes «Kaltblütig», ein fesselnder Kriminalfall und zugleich ein brillanter, dichter Roman. Rubin ist hier so konsequent, leidenschaftlich und radikal wie selten zuvor.
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