Vom Alltag und Treiben in Deutschland
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Martin Ruppert, alias Martin von Deutschland, hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein weit gestecktes Gesamtbild der deutschen Geschichte, Entwicklung und Gesellschaft in seinen kritischen Betrachtungen zusammenzusetzen. Dafür greift er sich einzelne politische Aspekte und Ereignisse heraus – wie den Zweiten Weltkrieg und das Leben in der DDR –, verarbeitet diese auf satirisch-kecke Weise und dichtet Neues hinzu. Daneben finden sich spannende, tragische und witzige Erzählungen sowie Gedichte in diesem vielfältigen Werk. Auf sprachlicher Ebene beobachtet Ruppert Veränderungen im Lande. Der deutsche Wortschatz wird mit einer zusehends wachsenden Anzahl an Anglizismen angereichert, was allerdings in vielen Fällen weniger zur Förderung des gegenseitigen Austauschs und Verständnisses beiträgt, sondern vielmehr Verwirrung stiftet. Fehlstellen zeigt der Autor auf und stellt seinen Ausführungen noch ein ausführliches Glossar an die Seite, das den paradoxen Gebrauch vieler entlehnter Worte der Leserschaft in aller Deutlichkeit vor Augen führt. Die fiktiven und weniger politisch orientieren Erzählungen, die außerdem im Werk versammelt sind, beinhalten beispielsweise den alternativen Entwurf eines Arztromans oder eine Geschichte über einen spektakulären Geldwäschebetrug. So stellen sie ein Kontrastprogramm zu den anderen Textsorten dar. Abwechslung, anregende Impulse und vielseitige Unterhaltung sind mit diesem Erzählband garantiert, der für ein rasantes, zuweilen verwirrendes Lesevergnügen sorgt.