Schwarzes Herz
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Die USA während der Prohibition, eine verschlafene Kleinstadt im Mittleren Westen, ein rebellischer junger Mann, zwei junge Frauen. „Schwarzes Herz“ von Maxwell Bodenheim ist zum einen die dramatische wie spannende Coming-of-age-Geschichte von Karl. Der unbedingt Poet werden möchte. Deshalb seinem lieblosen und unverständigen Elternhaus entflieht. Und schreibt. Durch die Staaten vagabundiert. Und schreibt. Soldat wird. Und Kleinkrimineller. Um schließlich, halb verhungert, geschlagen aber nicht besiegt, zurückkehrt. Eine Art wilder Holden Caulfield. Der schreibt. Der notgedrungen zu arbeiten beginnt. Und weiter schreibt. „Schwarzes Herz“ setzt sich zum anderen auf geradezu wütende Art und Weise mit der verheerenden Wirkung von Konventionen auseinander. Mit der Wirkung von Marktkräften auf das Glück des Einzelnen. Mit dem Kampf des Außenseiters, mit den Zwängen der Gesellschaft, die nicht nur in den Vereinigten Staaten der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts jedes Anderssein zu unterdrücken versucht. „Schwarzes Herz“ ist nicht zuletzt auch das, was der Titel verspricht: Eine Liebesgeschichte. Denn so sehr Karl auch gegen die Beschränkungen seines Elternhauses, seiner Umgebung, der gesichts- und geschichtslosen Kleinstadt im Mittleren Westen ankämpft, sind es doch die Frauen, die ihm am Ende so etwas wie Erlösung bieten können, die einen sehr körperlich, die anderen im Verzicht auf körperliche Gemeinschaft und in einer Art Seelenverwandtschaft.