Kastaniensommer
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Nur ein einziger Sommer unbeschwerten Glücks im Schatten der mächtigen Kastanie bleibt für Mimmo und ihren Nikolaus, dann muss er zurück an die Front. Der kleine Niko wird seinen Vater nie kennenlernen; und seine Mutter erlebt das Schicksal so vieler junger Frauen in einer Zeit, die in unzähligen Familien bestimmt war von schmerzlicher Trauer und geprägt von einem Aufbruch, der einem wahren Wunder gleichkam. Claus Beckenbachs Kastaniensommer erzählt die ergreifende Geschichte einer Frau, die nie aufgab und für das verbliebene Glück kämpfte mit allem, was sie geben konnte: Sommer für Sommer, Jahr für Jahr, Leben für Leben. Und die mächtige Rosskastanie neben dem alten Haus am gar nicht so stillen Fluss war ihr stummer Zeuge. » Wir werden oft sehr traurig sein – diesen Satz sagt Hans Schnitzler in Bölls Roman „Der Engel schwieg“ zu einer jungen Frau, die er in den Trümmern findet und die seine Gefährtin wird. Durch Bölls ganzes Werk zieht sich diese Traurigkeit, die sich manchmal zum heiligen Zorn steigert. Claus Beckenbach ist nicht Heinrich Böll, aber er schreibt in dessen Geist. Er schreibt über die Themen, die Böll bewegt haben, er schreibt über die Kriegs- und Nachkriegszeit, die nicht vergehen darf, weil sie eine Mahnung, eine Warnung, eine Lehre ist. Beckenbach schreibt über das große Schicksal und das kleine Glück. Er schreibt über das Menschsein in bitterster Zeit.« Prof. Dr. jur. Heribert Prantl, Chefredaktion Süddeutsche Zeitung