Die Haltlosen
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Ein gigantisches Buch - nicht nur wegen seines inhaltlichen Umfangs, sondern auch aufgrund seiner Wirkung. Der Roman markiert den Beginn einer neuen Epoche und wurde zum Opus Magnum der modernen türkischen Literatur. Kaum ein anderes Buch hat die türkischen Intellektuellen in den letzten 30 Jahren so beeinflusst. Der Roman ist vergleichbar mit Ulysses von James Joyce, ebenso trickreich, unterhaltsam, verschachtelt, avantgardistisch. Der „Haltlose“ ist jemand, der sich selbst in Frage stellt, der nach dem Sinn des Lebens sucht, nach der Wahrheit, nach der Schönheit. Er ist Hamlet und Oblomov, aber auch Don Quichote und Jesus. Turgut Özben, ein junger Bauingenieur, verheiratet, zweifacher Vater, lebt in geordneten Verhältnissen. Er erfährt aus der Zeitung, dass sein ehemals bester Freund Selim Isik Selbstmord begangen hat. Diese Nachricht erschüttert ihn. Turgut sucht Selims Freunde auf, die sich in ganz verschiedenen Kreisen bewegen. Jeder zeichnet ein anderes Bild von Selim, dem „Haltlosen“. Turgut unternimmt eine Reise ins Innere und Äußere. Fiktion und Realität verschmelzen miteinander. Turgut selbst wird zu einem „Haltlosen“. Es gibt nichts, das nicht parodiert wird: Das Leben, die Sprache, die Geschichte. Die Erzählstruktur schöpft alle literarischen Mittel aus: Tagebuch, Brief, Theater, Gesang, Enzyklopädie, Autobiographie. Die Sprache ist voller Humor und Ironie, aber aber von jeglichem Sarkasmus und Zynismus weit entfernt.