Bagatellen
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Ein alter Mann fürchtet sich vor einer alten Frau, die dem Dorfverschönerungsverein vorsteht, und verbringt seine Tage damit am Fenster zu lauern, um gewappnet zu sein, wenn sie kommt, zwischendurch streitet er sich mit seiner ihn betreuenden Tochter oder tratscht mit einem etwas irren Nachbarn; ein anderer alter Mann legt sich laut einem seiner Söhne jährlich einmal zum Sterben nieder, um die ganze Familie zusammenzutrommeln, wobei es dann mit diesem Sohn jedesmal zu einer brutalen, aber analytisch durchaus wertvollen Verbalschlacht kommt; eine Nagelstudiomitarbeiterin um die fünfzig lebt im Grunde mit dem Grab ihres Vaters zusammen und hat darüber hinaus kaum was anderes als die Besuche bei ihrer Mutter im Altersheim; ein Ästhet mittleren Alters wohnt bei seiner Schwester, die ihm dauernd Gelegenheiten organisieren möchte, um ins Berufsleben einzusteigen, und die beiden geraten darüber immer wieder in unerträgliche Auseinandersetzungen, die in intensivste Zuneigungs-, Geborgenheits- und Schlechtes-Gewissen-Gefühlen münden … Das sind ein paar von Simon Konttas’ ›Bagatellen‹ – in denen es genau so hoch her- und wild und verrückt zugeht wie im ganz normalen Leben auch.