Rosa Glas
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Max Glas hat nur einen Wunsch: Er möchte seinem Namen alle Ehre machen, er will durchsichtig sein. Diesem Ziel ordnet er alles unter. Er kleidet sich dezent, versucht bei Menschen keinerlei Eindruck zu hinterlassen, bewohnt alleine eine 60-Quadratmeter-Wohnung und geht seinem Job in einer kleinen Bank mit größtmöglicher Akribie allerdings ohne jeglichen Ehrgeiz nach, um ja nicht die Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten zu wecken. Wenn sich ein Stammkunde nicht an Herrn Glas erinnern kann, ist das für ihn die größte Auszeichnung. Dementsprechend konsequent investiert er in seine Unscheinbarkeit. Jahrzehntelang geht Glas‘ Strategie der weitestgehenden Isolation gut. Bis zu einem Herbsttag im Oktober 2012, als ein Wasserrohrbruch seine Wohnung verwüstet. Noch ehe Herr Glas von seinem Arbeitsplatz herbeieilen kann, haben Polizei und Feuerwehr die hermetisch abgeriegelte Eingangstür aufgebrochen und damit sein belastendes Geheimnis gelüftet. Herr Glas ist ein Messie. In seiner Wohnung stapelt sich bis zur Decke der Müll. Sein Bettlager ist hinter einer Wand aus Kartons, alten Zeitungen und verschmutztem Geschirr versteckt. Trotz des gigantischen Schadens, der durch Wassermassen, vermoderte Bausubstanz und Abfall entstanden ist, bekommt Herr Glas noch eine Chance. Seine Vermieterin Frau Seewald lässt ihn weiter in der verwahrlosten Wohnung leben. Unter der Auflage, dass er aufräumt und die Hilfe einer professionellen Messie-Beraterin in Anspruch nimmt. »Rosa Glas« beginnt als Roman über die Hintergründe des „Messie-Syndroms“. Daraus entsteht das Psychogramm eines Einzelgängers, der offenbar etwas verheimlicht. Die Suche der Messie-Beraterin Rosa nach den Hintergründen von Herrn Glas‘ Störung treibt durch eine Handlung, die von mysteriösen Wendungen und Einblicken in eine verwundete Seele geprägt ist. »Rosa Glas« geht dabei auch der Frage nach, warum aus Opfern manchmal Täter werden.