Unerwünschte Nebenwirkungen
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Das Leben ist voller unerwünschter Nebenwirkungen, und manch ein erfüllter Wunsch erweist sich als Fluch, wie etwa der Reichtum des Königs Midas, der beinahe verhungert, weil alles, was er berührt, zu Gold wird. Auch die Unsterblichkeit des hübschen Jünglings Tithonos wird zum Fluch, denn seine Geliebte Eos – Göttin der Morgenröte – hat vergessen, Zeus auch um die immerwährende Jugend ihres Herzbuben zu bitten. Den Protagonisten in Fleischers Erzählband ergeht es ähnlich wie diesen klassischen Vorbildern: Die Übersetzerin Molina entdeckt die Vorteile moderner Schreib-, Übersetzungsund Formulierprogramme. (Upgrading) Ein Antidepressivum macht so glücklich, dass jene, die es einnehmen, überhaupt nichts mehr zustande bringen und aus schierer Zufriedenheit Firmen und Städte zugrunde richten. (Serenil Forte) Der Beamte Christian Abel hat ein dermaßen ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, dass er an allen Krankheiten laboriert, von denen seine unmittelbare Umgebung befallen ist. Kein Wunder, dass ihn seine Fähigkeit zu Empathie in ein frühes Grab bringt. (Abel) In den vordergründig komischen Texten des Autors eröffnen sich manch existenzielle Abgründe.