Dokumente der Dekabristenbewegung/Das Leben Lunins
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Ein Kavalier der kaiserlichen Garde hatte zu Zeiten der Romanows alle Trümpfe in der Hand, um eine große Karriere zu starten, doch der junge Rittmeister Michail Lunin hatte anderes vor. Eine Karriere im falschen Glanz des Hofes war nicht sein Ding. Er wollte als Persönlichkeit in die Geschichte eingehen. Über Talente verfügte er in ausreichendem Maße, und glaubt man seinen Zeitgenossen, so wäre ein guter Schriftsteller aus ihm geworden. Diese Begeisterung hielt aber nicht an. Michail wollte das Leben in allen Bereichen auskosten - und ausgerechnet in dem Moment, da er seine große Liebe findet, holen ihn die Jugendsünden ein. Er wird im Rahmen des Dekabristenprozesses im April 1826 nach Petersburg gebracht, unter Anklage des geplanten Zarenmords gestellt und verurteilt. Es beginnt eine Odyssee durch verschiedene Gefängnisse, bevor Michail in Sibirien ankommt. Hier fasst er nach seiner Zwangsarbeit den Entschluss, das Unrecht anzuprangern, dessen Zeuge er war. Er studiert die „alten Griechen“, träumt von einer Demokratie und lässt seine Gedanken in London publizieren. Damit zieht er den Zorn des neuen Zaren auf sich. Man lässt ihn erneut einsperren und überlässt ihn dem Schicksal, das er sich erwählt hat - dem Schicksal einen Märtyrers.