Baby Palazoles
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Als Baby Palazoles kurz vor der Jahrtausendwende aufbricht, um als Künstler in den USA Karriere zu machen, ist das für ihn wie ein Befreiungsschlag. Plötzlich fühlt er sich in mancherlei Hinsicht erlöst: von seiner behinderten Tochter, von der dekorativen Kulturindustrie und von der grassierenden Gleichmacherei, die ihn in seiner persönlichen Entfaltung hemmt. Dem Pantomimen und Sänger mit besonderen Bedürfnissen – nicht zuletzt in sexueller Hinsicht – ging in seiner Heimat allerhand gegen den Strich und vieles war ihm gründlich zuwider. Zwanzig Jahre später ist die Welt nicht mehr dieselbe: Seine Tochter liegt im Sterben und die Kunst ringt um ihre Legitimation. In der Politik werden die Gewichte verschoben und die Grenzen zwischen rechts und links neu gezogen. Auch Baby Palazoles muss sein liebgewonnenes Weltbild schweren Herzens hinterfragen und einer kritischen Prüfung unterziehen. Es lässt sich nicht übersehen: Die Gesellschaft ist in Aufruhr. Nur wohin die Reise geht, bleibt ungewiss.