Sauerbraten nach Art des Hauses
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In „Sauerbraten nach Art des Hauses“ erzählt der Autor die makabre Geschichte, von und um den Landwirt und Alkoholiker Lois, der sein Gehöft abflackerte, um die Versicherungssumme zu kassieren. Wer die Bücher von Roman Gallinger kennt, weiß, was auf ihn zukommt. Man traf sich jeden Samstagabend. Der Stammtisch bestand aus fünf Männern: Aus Lois, dem Landwirt; Ruckzuck, dem Fabrikarbeiter; Speed, dem Mechatroniker; Eddie dem Friedhofswärter und Harry dem Kosmetiker. Sie alle waren im Lois' Alter. Ursprünglich fand die Zusammenkunft abwechselnd bei jedem Einzelnen statt, doch als die Freunde merkten, dass Lois eine freundliche und zuvorkommende Russin zur Frau hatte, also etwas Frisches, wurde kurzerhand beschlossen – der Bauer wurde erst gar nicht danach gefragt -, den Stammtisch aus „Platzgründen“ bis auf Weiteres zu Lois zu verlegen – vor allen Dingen wegen des Lärms, der gemacht wurde, wenn man ausgiebig feierte. Der Landwirt wusste freilich nicht, dass dies jetzt ein Dauerzustand werden würde. Bei Lois hatte die Gesellschaft Kost und Logis frei, was natücrlich sehr angenehm war, weil man sich das Geld sparte und nur ungern seinen „Lappen“ riskierte. Lois war schon lange nicht mehr im Besitz einer Fahrerlaubnis, er fuhr ohne „Billett“ durch die Gegend, wobei es für ihn keine Rolle spielte, ob er nun nüchtern war oder nicht. Für ihn waren die Anderen die Besoffenen und die verantwortungslosen Rowdys im Straßenverkehr. Es wird gesoffen, gefressen, politisiert und noch viel mehr. Eine beeindruckende Story, von der man nicht weiß, ob sie nun der Wahrheit entspricht oder ob sich der Autor alles ausdachte. Der ideale Stoff für Leser, die auch eine vulgäre Sprache nicht scheuen. In „MODISCHE BEGLEITERSCHEINUNGEN“, dem zweiten Teil des Buches, erzählt der Autor - von dem man ohnehin einiges gewohnt ist -, vom dreiundsechzigjährigen Freddy, der durch einen psychischen Knacks zum Serienmörder geworden ist. In allen Einzelheiten schildert Gallinger die unglaubliche Geschichte eines Mannes, für den das Töten unabdingbar ist, weil Engel es ihm sagten. Ausgestattet mit großer Ledertasche und Präzisionswaffen geht er auf Jagd, um an die wertvollen Textilien von modewussten Frauen und Männern zu gelangen, die Maria, seine Frau, in der eigenen Reinigung, wieder auf Hochglanz bringt, um sie anschließend zu Höchstpreisen zu verhökern. Doch auch andere wertvolle Dinge, wie Schmuck, Bargeld und EC-Karten sind begehrte Trophäen. Eine kranke Geschichte um eine dekadente Gesellschaft, die der Autor natürlich nicht ohne makabren Humor serviert. Kein Buch für sensible Gemüter, aber ein Leckerbissen für Vorwitzige und Zweckpessimisten, die sich nicht scheuen, dem Wahnsinn lächelnd ins Gesicht zu blicken.