Lisbeth von Füssel
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Im Roman „Lisbeth von Füssel“ werden reale Ereignisse in drei Jahrhunderten geschildert. Die Geschichte der mildtätigen Inselstiftung gibt es wirklich. Die Namen vieler Mitwirkender sind allerdings geändert worden. Auch die meisten Schauplätze wurden umbenannt. Warum diese Anonymisierungen? Bereitet ein dokumentarischer Roman, der nah an die Gegenwart heranreicht, etwa Probleme? Rechnet der Autor mit Vorbehalten von Gutsherren, die möglicherweise ein anderes Bild von sich selbst besitzen? Die Informellen Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit werden jedenfalls mit ihren echten Decknamen herbeigerufen. Einflussreiche Politiker/innen oder Denker/innen, die der Autor zu Wort kommen lässt, werden meistens bei ihren richtigen Namen herbeigerufen, weil sie so oft wie Lederhäutige erscheinen, die den Realismus anscheinend besser als andere auszuhalten vermögen, vor allem natürlich dann, wenn sie schon verstorben sind oder man für sie ein positiv stimmendes Bild malt. Lisbeth von Füssel, die Schildkröte, gibt es übrigens wirklich. Sie verkörpert und symbolisiert als Geschichtenerzählerin unterschiedliche und unge-wöhnliche Formen von Geschichtsschreibung und Geschichtsdeutung.