Joel als Schriftinterpret
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Vorliegende Studie, ausgehend von der Verteidigung der Einheitlichkeit des Joelbuches aus literar- und formkritischer Sicht, erklärt seinen kompilatorischen Charakter aus intentionalen Bezugnahmen des Propheten auf Vorgänger und älteres Überlieferungsgut und versucht, Joels Zitationsweise und Neuinterpretation zu erhellen. Der Akzent ist auf seine typologische Zeichnung der 'Heuschrecken' nach dem Exodusplagen-Narrativ, auf seine Schilderung der Feinde nach der Nordfeind-Tradition von Jer 4-6 sowie auf seine - im AT umfangreichste - Jahwetagrede nach den 'Quellen' Jes 13; Zeph 1; Mal 3 gelegt. So ergibt sich das Bild von Joel als eines Schriftinterpreten, der unter Rekurs auf vergangene Ereignisse bzw. bislang unerfüllt gebliebene Worte die gegenwärtige Plagensituation Judas deuten und zugleich Hoffnung auf eine heilvolle Zukunft vermitteln will.