Die Verjährung
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Eine Reportage, eine Dokumentation, ein Essay über einen fast vergessenen Helden des 20. Jahrhunderts? Nicht bei Stančík. Was über Pravomil Raichl, Kämpfer gegen Nazis und Kommunisten gleichermaßen, bekannt ist, wird hier schlicht zum Ausgangspunkt einer lebendigen, phantasievollen Tagebucherzählung. Beginnend im Alter von 14 Jahren bis zu seinem Tod. Dazwischen liegt ein in vollen Zügen genossenes Leben, das auch all die dunklen Seiten des 20. Jahrhunderts durchwandern muss – Gulag, Weltkriegsschlachten, Todesurteile, Emigration – und am Ende muss der Held sterben, bevor er selbst für Gerechtigkeit sorgen kann. So entgeht der kommunistische Richter, der für eine Reihe Justizmorde verantwortlich ist und dessen Taten für verjährt erklärt wurden, noch einmal seiner Strafe. Das alles stilistisch, sprachlich originell geschrieben. Und: „Vermutlich nur in den Romanen von Petr Stančík können die Helden auf einem Wackelstein miteinander schlafen oder im Inneren eines Mammuts übernachten und zugleich glaubwürdige Zeugen der grundlegenden historischen Momente und Ereignisse sein“, schreibt Peter Nagy im Deník N.