Unerbittliches Licht
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Binnen weniger Jahrzehnte trat Edith Stein (1891 Breslau–1942 Auschwitz) aus dem Dunkel eines namenlosen Todes in eine große internationale Bekanntheit. Zu dieser außerordentlichen Aufmerksamkeit tragen zwei Momente bei: ihre thematisch weit ausgreifenden, gedankenreichen Arbeiten im Rahmen von Phänomenologie und Religionsphilosophie; nicht minder aber auch ihr ungewöhnliches Schicksal im Einklang mit staunenswerter menschlicher Größe. Vor allem die Lebenswende von der Philosophin zur Karmelitin im ominösen Jahr 1933 und ihre Ermordung in Auschwitz im Alter von 51 Jahren erregte die Aufmerksamkeit – als ein Opfer unter vielen in dem massenhaften Sterben, aber als ein Opfer in bewußter Stellvertretung. Vieles, was anderswo auseinanderfällt, ist bei Edith Stein notgedrungen unter Zwang, aber auch unter dem eigenen hohen Anspruch zusammengehalten worden. In ihr treffen sich Wissenschaft und Religiosität, Intellekt und Hingabe, anspruchsvolles Denken und Demut, Judentum und Christentum. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, em. Lehrstuhlinhaberin für Religionsphilosophie an der TU Dresden, legt mit diesem Buch eine Summe langjähriger Forschungen vor.