Klosterfrauen und Säkularisation
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1802 wurden in den linksrheinischen Gebieten sämtliche, nicht dem öffentlichen Nutzen dienenden Klöster aufgehoben und an den französischen Staat übereignet. Die vorliegende Fallstudie untersucht die inneren und äußeren Verhältnisse der ehemaligen, in der alten Erzdiözese Köln gelegenen Frauenfilialen der Abteien Hamborn und Steinfeld während der letzten Jahre ihres Bestehens. Im einzelnen handelt es sich um die Prämonstratenserinnenkonvente Füssenich (heute Zülpich-Füssenich), Antonigartzem (heute Zülpich-Enzen), Ellen (heute Niederzier-Ellen), Meer (heute Meerbusch) und Marienstern auf dem Essig (heute Swisttal Essig). Diese fünf Frauenfilialen wurden nach der Besetzung der linksrheinischen Reichsgebiete durch französische Revolutionstruppen im Jahr 1794 zunächst der französischen Verwaltung und schließlich nach Integration der besetzten Territorien in das revolutionäre Frankreich – auch der französischen Gesetzgebung unterworfen. Exemplarisch werden an den ehemaligen kontemplativen Frauenfilialen der Abteien Hamborn und Steinfeld Durchführung und Konsequenzen der Säkularisation von 1802 dargestellt. Dazu gehört ein Überblick über die allgemeine politische Situation und die speziellen Klosterverhältnisse einschließlich der hier lebenden Ordensmitglieder und des Personals bis zum Zeitalter der Französischen Revolution. Der Band leistet einen Beitrag zur Säkularisations-Forschungslage und ergänzt die – bis dato die Frauenkonvente unzulänglich berücksichtigende – Geschichtsschreibung des Prämonstratenserordens.