Leben zwischen Existenzbedrohung und Wohlstand
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Mit den ökonomischen und sozialen Verhältnissen der Handwerker im 18. und 19. Jahrhundert befaßt sich dieses Werk. Sie spiegeln ein breites Spektrum zwischen Existenzbedrohung und Wohlstand wider. Hinter einer einheitlichen historischen Berufsbezeichnung verbarg sich die wirtschaftliche Not des Alleinmeisters ebenso wie die Prosperität des angesehenen Besitzers eines handwerklichen Großbetriebes. Am Beispiel der Göttinger Lederhandwerker im 18. und 19. Jahrhundert stellt die Autorin in einer quantifizierenden Untersuchung diese Heterogenität der sozialen und wirtschaftlichen Lage sowohl zwischen den verschiedenen Gewerbezweigen als auch innerhalb der Berufsgruppen im zeitlichen Wandel dar. Zugleich wird nach den Ursachen für diese unterschiedlichen Lebensverhältnisse gefragt. Welche Möglichkeiten hatte der einzelne, innerhalb des Handwerks zu einer wirtschaftlich erstrebenswerten Position zu gelangen? Die Autorin macht deutlich, daß die Art der jeweiligen handwerklichen Produktionsweise eine bedeutende Rolle spielte. Auch der Einfluß weiterer Rahmenbedingungen, wie z. B. die Gewerbeverfassung, wird untersucht. Wie auch die wirtschaftliche Lage der Herkunftsfamilie von Handwerkern zentrale Bedeutung für Berufswahl, Qualifikationsmöglichkeiten und damit auch für die Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg einnahm, wird anschaulich belegt. Mit der Wahl einer Universitätsstadt als Untersuchungsgebiet stellt sich zudem die Frage nach den spezifischen Bedingungen des Marktes. Welche Folgen hatten die Universitätsgründung und das mit den Studenten und Professoren in die Stadt kommende Kundenpotential für die wirtschaftliche Situation? Anhand typischer Fallbeispiele, die die unterschiedlichen Lebensverläufe ausgewählter Handwerker illustrieren, zeigt die Autorin die Vielzahl von ineinandergreifenden Faktoren auf, die die wirtschaftliche und soziale Lage des einzelnen bestimmten. Literatur zum Thema Handwerk im Schmerse-Verlag, Göttingen: Buchhagen, Silke: Leben zwischen Existenzbedrohung und Wohlstand. Göttinger Lederhandwerker im 18. und 19. Jahrhundert. ISBN 3-926920-20-3. Röttger-Rössler, Birgitt, und Elfriede Hermann (Hg.): Fedelsloher Arbeitswelten. Handwerkliche Betriebe im dörflichen Umfeld. ISBN 3-926920-27-0. Seeliger, Matthias: Pfeifenmacher und Tonpfeifen zwischen Weser und Harzvorland. Geschichte der Handwerker und ihrer Erzeugnisse. ISBN 3-926920-11-4. Literatur zum Thema Arbeit und Leben im Schmerse-Verlag, Göttingen: Abel, Susanne: Bremer Schausteller 1945-1985. Zum Wandel von Arbeit und Leben. ISBN 3-926920-01-7. Hampe, Henrike: Zwischen Tradition und Instruktion. Hebammen im 18. und 19. Jahrhundert in der Universitätsstadt Göttingen. ISBN 3-926920-23-8. Kothe, Marion: Innerdörfliche Integration. Zur Bedeutung von Ehe und Vereinsleben auf dem Lande. ISBN 3-926920-17-3. List, Annette: Die Industrialisierung der Landwirtschaft zwischen 1850 und 1930 im Raum Hannover - Braunschweig. ISBN 3-926920-16-5. Mann, Iris: Existenzgründerinnen in Ost- und Westdeutschland. Rahmenbedingungen und Einschätzungen des kommunikativen Verhaltens. ISBN 3-926920-22-X. Nagel, Thomas: Die Fabrikarbeiter im Standardwerk Bevensen. Werksgeschichte und Arbeiterkultur 1945-1967. ISBN 3-926920-18-1. Schwibbe, Gudrun (Hg.): Übergänge. Studenten aus der ehemaligen DDR berichten über ihren Studienbeginn in der Bundesrepublik. ISBN 3-926920-09-2. Siedbürger, Günther: Die Lokhalle und ihre Eisenbahner. Werksgeschichte und Arbeiterkultur in Göttingen 1855-1945. ISBN 3-926920-14-9.