Migration und Diaspora
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Dieses Werk untersucht die vielfältigen Dimensionen der italienischen Arbeitsmigration vor dem Ersten Weltkrieg. Dabei geht es nicht nur um die schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeitswanderer. Gezeigt wird auch deren Anteil an der industriellen Entwicklung Deutschlands und der Schweiz. Zu dem vielen Unbekannten, das die Migranten in den neuen Gesellschaften vorfanden, gesellte sich die Minderheitensituation ihrer Kirche. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert übten einflussreiche Kreise des Nationalprotestantismus starken Assimilationsdruck auf die katholischen Ausländergruppen aus. Auch wurde ihre Anwesenheit auf dem deutschen und schweizerischen Arbeitsmarkt zum Gegenstand nationalistischer Auseinandersetzungen. Die italienische Regierung tat wenig zur Unterstützung ihrer Landsleute. Erst die Zusammenarbeit zweier Vertreter der katholischen Kirche schuf andauernde und verläßliche Hilfe: Es waren der italienische Bischof Geremia Bonomelli und Lorenz Werthmann, Gründer des Deutschen Caritasverbandes. Dokumente aus italienischen, schweizerischen, deutschen und vatikanischen Quellen geben interessante Diskussionen wieder, die sich um dieses Thema rankten. Luciano Trincia, Dr. phil., Historiker in Zürich, befaßt sich mit Gesellschafts-, Politik- und Kirchengeschichte auf europäischer Ebene.