London, London
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London ist mehr als eine Stadt - es ist fast ein lebender Organismus durchzogen von zahllosen Adern und Nervensträngen. Und dieser Ort kann zur Besessenheit werden. Das bemerkt auch Mick Wilton, der in einer finsteren Mission von Sheffield hierher reist. Seine Freundin Gabby, die gelegentlich in London als Stripperin arbeitet, hat ihm erzählt, sie wäre nach einem ihrer Auftritte von sechs Männern vergewaltigt worden. Durch einen glücklichen Zufall hat eine Kellnerin die Namen der Täter notiert, und Mick beschließt, nach London zu fahren, um an den Männern Rache zu nehmen. Doch obwohl er die Namen der Gesuchten kennt, ist es nicht ganz einfach, sie zu finden, zumal fast alle von ihnen zahlreiche Namensvettern in der Stadt haben. Es gibt allerdings jemanden, der ihm bei der Suche helfen kann: Judy Tanaka, eine Angestellte in einem Buchladen. Auch sie wird von einer Obsession getrieben, wenn auch einer harmloseren: Judy versucht, an möglichst vielen Orten der Stadt mit einem Mann zu schlafen und schafft so ihren ganz eigenen Stadtplan. Dabei trifft sie auf einen weiteren, von der Stadt Besessenen: den Touristenführer Stuart London, der sämtliche Straßen der Stadt zu Fuß durchwandert. Wenn er das geschafft hat, ist er bereit zu sterben. Unterdessen stellt Mick seinen Opfern nach, und läßt sich für jeden eine spezielle Strafe einfallen: Den halbwegs bekannten Schauspieler schickt er zur Belustigung der Passanten nackt und singend durch den Park; den Restaurantkritiker zwingt er ungenießbare Kreationen zu vertilgen; ein drittes Opfer verliert seine Luxusyacht. Als sich einer der Männer jedoch als garantiert schwul herausstellt, befallen Mick erste Zweifel an Gabbys Geschichte. Außerdem fühlt er sich immer mehr zu Judy hingezogen und wird zuletzt Teil ihrer Stadtkarte. Als Mick sich entschließt, zu einem klärenden Gespräch mit Gabby nach Sheffield zurückzufahren, erwartet ihn dort eine handfeste Überraschung. „Nicholson ist zweifellos einer der originellsten und talentiertesten jungen Schriftsteller der letzten zehn Jahre. Seine Romane lassen sich nicht nur mit denen von Tom Sharpe vergleichen, mehr noch erinnern sie an das Frühwerk Evelyn Waughs.“ Time Out "'London, London' ist ein komischer Roman, eine Geschichte voller absurder Wendungen und brutaler Bilder. Klug gebaut, witzig und mit hübschem Schluss.„ Kölnische Rundschau “Geoff Nicholson schreibt seinen Thriller vor einer grandiosen Großstadtkulisse mit einer sehr eigenen Auffassung von Humor und Gewalt." Berliner Morgenpost