Die Kirche des Wortes
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Die evangelische Kirche ist die Kirche des Wortes, geprägt durch Lesen und Schreiben, Reden und Hören. In ihrem Zentrum stand seit Martin Luther die Predigt, die im Zeitalter der Bilder an Bedeutung zu verlieren scheint. Statt dessen gelten Konzeptionen des Gemeindeaufbaus, neue Medien, Leiblichkeit und Ganzheitlichkeit, aber auch Management-Theorien vielfach als wichtiger für die Zukunft der Kirche. In dieser Situation ruft die Studie »Die Kirche des Wortes« den theologischen, sozialen und anthropologischen Sinn der Konzentration auf das Wort in Erinnerung. Dazu werden sechs aktuelle homiletische Konzeptionen (Lange, Bohren, Otto, Albrecht, Daiber und Engemann) auf ihr Predigt- und Gemeindeverständnis befragt und mit einer Interpretation des Luther’schen ›ecclesia creatura verbi‹ – ausgehend von seinen Invokavitpredigten – konfrontiert. Dabei wird deutlich, dass das Sprachgeschehen in der Kirche mit heutigen Vorstellungen von Kommunikation und Verständigung nur unzureichend erfasst ist: das machtvolle Wort unterbricht die eingespielten lebensweltlichen Strukturen und führt in eine Kirche als Gemeinschaft von bleibend Fremden.