Johann Konrad Dippel
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Diese Arbeit stellt die erste Lebenshälfte des radikalen Pietisten, weithin bekannten Arztes und Alchimisten Johann Konrad Dippel (1673–1734) dar, der als einer der Wegbereiter der deutschen Aufklärung gilt. Das Gewicht der Dissertation wurde auf Dippels theologische Entwicklung und auf die Frage nach den möglichen Einflüssen auf seine radikalpietistische Lehre gelegt. Dippel wuchs in einer lutherisch gesinnten Pfarrfamilie auf, wurde in seiner Schulzeit vom Geist der lutherischen Orthodoxie geprägt. Ab der 1691 beginnenden Studienzeit konnte er sich dem Einfluss des Pietismus nicht mehr entziehen. Der Wende zum Pietismus folgte bald eine Flut immer radikalerer Veröffentlichungen, die in der theologisch interessierten Öffentlichkeit weithin für Entrüstung sorgten. Dem nun über ihn verhängten kirchlichen Prozess, dem Hausarrest, dem Veröffentlichungsverbot und weiteren Strafen entzog sich Dippel durch Flucht aus der heimatlichen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Die Arbeit endet mit einem Blick auf Dippels Rolle bei der in radikalpietistischen Kreisen immer enthusiastischer werdenden Erwartung des Weltendes und des Beginns des Tausendjährigen Reiches. So gibt die Dissertation einen Einblick in die Zusammenhänge von pessimistischer Weltuntergangsstimmung und religiöser Überhöhung von Jahrhundert- oder Jahrtausendwenden.