Nach der Befreiung
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Das Grauen von Holocaust und Verfolgung prägte für die überlebenden Juden das Leben auch nach der Befreiung maßgeblich. Das schiere Überleben bedeutete einen ungewissen Neuanfang in vielerlei Hinsicht. Anke Quast beschreibt die jüdische Nachkriegsentwicklung in Niedersachsen am Beispiel Hannovers, wo es zunächst zwei Gruppierungen gab: Das Jüdische Komitee, in dem die ' Displaced Persons' (meist aus Polen stammende Juden) organisiert waren, und die Jüdische Gemeinde Hannover, in der sich zumeist Juden deutscher Herkunft zusammenfanden. Angefangen mit dem Aufbau eines Netzwerkes zur Hilfe und Selbsthilfe, geht die Studie auf die inneren und äußeren Konflikte der Gemeinden ein, stellt die Problematik von Bleiben oder Auswandern dar und zeichnet das spannungsreiche Verhältnis zur britischen Besatzung, zur deutschen Bevölkerung und den Behörden nach. Weiterhin wird die Frage der »Wiedergutmachung« diskutiert. Die Problematik eines Wiederaufbaus jüdischen Lebens auf deutschem Boden wird unter anderem daran deutlich, daß erst im Jahr 1963 - mit dem Synagogenbau - eine sichtbare Etablierung der schließlich vereinigten jüdischen Gemeinden stattgefunden hat.