Schwesterchen und Luka

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Es war Mitte Juli, und Luka hatte Ferien. Aufgeregt erzählte sie mir, dass sie viele englische Wörter kannte und sogar ganze Sätze auswendig sprach. Ihre Aussprache war noch holprig, besonders bei dem Wort "this". Wir hatten uns in der Nähe von Frankfurt getroffen, um die Motorradtour zu starten, die ich ihr als Geburtstagsgeschenk versprochen hatte. Lukas Mutter, Emma, war für ein paar Stunden bei einer Freundin und hatte überraschend unserem Vorhaben zugestimmt, jedoch mit der Warnung, dass sie mich eiskalt erledigen würde, falls Luka etwas zustieße. Die Reise sollte von hier nach Limburg, dann entlang der Mosel nach Trier und weiter über Luxemburg und Belgien in die Niederlande führen, wo Emma seit zwei Jahren mit einem blonden Mann zusammenlebte. Wir warteten in einer Gartenwirtschaft auf Emma, die wahrscheinlich gerade potentielle Mieter zurechtwies. Sie kann es nicht leiden, wenn jemand blöd guckt oder das Drehbuch nicht kennt. Emma ist auch eine Meisterin im Zwischen-den-Zeilen-Lesen und findet immer die gruseligsten Geschichten in meinen Worten. Es dauerte oft Tage, bis sie einsah, dass ich nicht der Bösewicht war. Trotz der Hitze und der seltsamen Blicke, die ich für das Tragen eines Motorradhelms bekam, war ich auf alles gefasst. Schließlich kam Emma, und wir verabschiedeten uns von ihr, während sie uns mit ihrem typischen komischen Blick betrachtete.