Gott und das Leid in den Liedern Paul Gerhardts
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So bekannt und vertraut die Lieder Paul Gerhardts (1607–1676) nach wie vor sind, so wenig sind sie bisher theologisch bearbeitet worden. Methodisch geht diese Untersuchung von der Einsicht aus, dass im geistlichen Lied des 17. Jahrhunderts Lehre, Bewegung des Gemüts und Erfreuen durch sprachliche Schönheit eine Einheit bilden. Dementsprechend stellen Paul Gerhardts Theologie der altlutherischen Orthodoxie, die Rhetorik und Homiletik, die weltliche und geistliche Poetik Elemente zum Verständnis seiner Lieder dar. Das Problem der Vereinbarkeit der Allmacht und der Güte Gottes mit der Existenz des Leids wird von der theologischen Lehre ins Gebet verwiesen, im geistlichen Lied erscheint es als rhetorisch, poetisch und musikalisch gestaltetes Gebet. Über die sprachlichen Binnenbezüge hinaus besteht ein Außenbezug von Paul Gerhardts Liedern: sie sind Deutung und Stellungnahme zu Ereignissen der Geschichte. Es zeichnet sich damit ein Panorama barocker Frömmigkeitskultur ab. Neben der übergreifenden Analyse bietet das Buch Einzelexegesen von Liedern.