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Irdische Wege und himmlischer Lohn

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Im Zentrum des Mittelalterbildes der Romantik steht die Vorstellung, dass alles Denken der Menschen auf das Leben im Jenseits gerichtet gewesen sei. Doch sie wussten sehr wohl zwischen dem irdischen und dem Himmlischen Jerusalem zu unterscheiden. Im Unterschied zum apokalyptischen Saeculum des Spätmittelalters und der Reformation motivierte die Menschen im »Zeitalter des Glaubens« jedoch eher eine Kontinuität zwischen dem irdischen und dem künftigen Reich denn eine Umkehr. In der genauen Beobachtung der Medien und der sozialen Stellung der Adressaten wird deutlich, dass das Weltbild der Apokalypse durch die Schrift und die theologische Arbeit der Kommentare zwar weitergetragen, in der Pragmatik der Rituale – in den Osterspielen, bei Bestattungen, auf den Kreuzzügen – aber präsentisch ausgelegt wird: eine unapokalyptische Lesart der Apokalypse. Christoph Auffarth nimmt als Historiker und Religionswissenschaftler die Problemstellung der Mentalitätsgeschichte auf, weitet sie aber – in bewusster Anknüpfung an die großen Entwürfe um 1900 – zu einer Kulturwissenschaft aus. Mit diesen Untersuchungen liegt nicht weniger als ein Modell für das Programm einer Europäischen Religionsgeschichte vor.

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Irdische Wege und himmlischer Lohn, Christoph Auffarth

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2002
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